Während in den Warmblutzuchten der Werdegang eines Hengstes über die Körung, die Leistungsprüfung und den Turniersport geht, erfolgt die Selektion beim englischen Vollblut in der Regel über den Rennsport. Für die Reinzucht anerkannte Hengste müssen ein GAG von mindestens 95 kg aufweisen. Damit spielt der Rennsport eine entscheidende Rolle für die weitere Verwendung des Pferdes. Er stellt die Zuchtauslese auf Grundlage von Leistung, Gesundheit und Widerstandsfähigkeit dar. Hinzu kommen später noch die Beurteilung des Erscheinungsbildes und Bewegungsablaufes.
In der Vollblutzucht ist die künstliche Besamung verboten. Damit soll verhindert werden, dass sich die Zucht nur auf einige wenige Spitzenhengste beschränkt.
Die in Deutschland ausgetragenen Flachrennen (Turf) finden auf Gras oder Sand statt. Die Sandrennen werden seit der Schliessung der Rennbahn in Neuss vorwiegend im Winterhalbjahr in Dortmund ausgetragen.
Die wichtigsten Rennen sind die Gruppe- bzw. Listenrennen, die für Platzierungen vom 1. bis 3.Platz dem Pferd das sogenannten Blacktype sichern. Solche Pferde erkennt man beispielsweise in Auktionskatalogen am fett gedruckten Namen (Blacktype-Platzierung) und fett gedrucktem Namen in Grossbuchstaben (Blacktype-Sieger).
Hochdotierte Rennen sind auch die in Kategorie C geführten BBAG-Auktionsrennen für 2jährige bzw. 3jährige, die als Jährling über eine BBAG-Auktion angeboten wurden.